Nachricht aus der Liederszene

1. 12. 2022 LBL Förderpreis 2022

Ausgewählt von der Jury: Michael Lohse (WDR), Katja Klüssendorf (Melodie & Rhythmus), Wolfgang Rumpf (Radio Bremen)

The Winner is:

Louisa Specht liefert mit "Karussell" ein in Text und Musik bestechend homogenes und ausgefeiltes Debut. Erst 2020 beendete die junge Österreicherin ihre Ausbildung in Popularmusik, Jazz und Klavier und schafft es ihren Songs mit dezenter, kammermusikalischer Besetzung (Cello, Akustik- und E-Gitarre, Kontrabass) einen besonderen Sound zu kreieren, die Texte, die sie 'Texte aus dem Leben, Tagebucheinträge" nennt, beinhalten durchaus (wie in "Zirkus") auch eine Prise Gesellschaftskritik. In der WDR Sendung "Liederlounge" sowie in den "Sounds" von Radio Bremen bekommt die junge Preisträgerin Gelegenheit, ihre Songs vorzustellen.

Die Nominierten:

Jolly: Album Das schottische Prinzip.

Vier sympathische und ein wenig schrille Wienerinnen mit Sinn für Styling und Performance haben sich mit viel Charme und Selbstironie modernen Chansons verschrieben: Ein Debut mit viel Mut und originellen Textideen, von der LBL kürzlich als Album des Monats gewürdigt. Sich selbst und ihren Stil beschreibt das Quartett, als ob "Nico, Wolf Biermann und Nina Hagen eine gemeinsame Band gegründet hätten."

Prächtig: Im freien Fall.

Robin Mügge (*1996), der sich als Künstler "Prächtig" nennt, schreibt ruhige Songs mit melancholischem Grundton und Timbre und philosophiert gerne dabei. Ein Mix aus Indie-Pop und Folk Noir mit deutlichen Anleihen an die Deutsch-Rock-Legende Rio Reiser.

Flickentanz: Eine von vielen.

Eine zweite überraschende, sehr gute und professionelle Produktion aus Wien der 1987 geborenen Künstlerin: 13 griffige, frohgemute Pop-Songs mit Tiefgang im Text, denn da werden auch mal wie in 'Wer wir waren' elementare Geschichten in einer Uptempo-Klavierballade leichtfüßig erzählt.

Seelentaucherin: Beziehungsweise.

Nur mit Gitarre und Stimme geht Christine Ratei als Seelentaucherin auf eine romantische Reise, die von Suchen, Finden, Loslassen und Wiederfinden handelt. Drei Jahre nach ihrem Debut hat sie sich textlich und musikalisch weiter entwickelt und kann sich auf ihre Ausstrahlung verlassen, im Song "Lebenslust" bringt sie ihre Message auf den Punkt: "Das Leben bringt Dinge, die oft anders kommen. Manchmal gewonnen, manchmal zerronnen. Da hilft kein Jammern, da hilft kein Schreien. Was bleibt ist - bei mir zu sein."

Weitere Bewerbungen

Mon mari et moi: Shakti & Mathias Paqué sind schon länger aktiv und bieten zu Gitarre und Stimme eingängige, heitere Songs, die vor allem durch ironische Überspitzungen und stilisierte Anspielungen mit einem gewissen Kunstanspruch daherkommen. Lieder für anspruchvolle Hörer, die auch eine ambitionierte Performance zu schätzen wissen.

Maria Schüritz: Hatte 2019 mit ihren "Liedern aus dem Kopfkino" die Jury der Liederbestenliste überzeugt. Momentan arbeitet sie an ihrem neuen Album "Der Lack ist ab", auf dem sie wieder neugierig auf ihre aktuelle Lebenswelt schaut. Ihre Stimme ist ihr Plus, außergewöhnlich warm, sie phrasiert perfekt, singt leidenschaftlich und erezeugt jede Menge Groove.

Claudia Fink liefert mit "überwasser" nach etlichen Jahren mit englischen Songs ein Debut auf deutsch, das durch einfühlsame, romantische Texte und dezente jazzige Arrangements glänzt. Warmherzige Love- und Roadsongs, die, mit leichter percussion unterlegt, angenehme Stimmungen erzeugen.

ZaaZaa, wie Mon Mati et moi, ein Duo aus Frau und Mann. Petra Kleinke und Jan Rose singen beide und sind an Klavier, Gitarre und diversen anderen Instrumenten zu finden. Die 14 Songs sind ausgesprochen abwechslungsreich, mal atmosphärisch, textlich mal absurd, mal romantisch, mitunter auch mit Elementen aus der Jimi-Hendrix-Gitarrenschule garniert. Ein wilder Stilmix mit experimentellem Einschlag.

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